Der Waldbauverein Mayen-Koblenz hatte seine Mitglieder zur diesjährigen Mitgliederversammlung am Samstag, 14.März eingeladen.

In der Gemeindehalle in Langenfeld konnte der Vorsitzende Gottfried Groß zahlreiche Teilnehmer begrüßen, neben vielen Gästen waren 47 Mitglieder des Waldbauvereines anwesend.


Der Vorsitzende begrüßte die Gäste, unter ihnen waren Dr. Adi Weiland, Mitglied des Landtages, der Kreisbeigeordnete Rudi Zenz in Vertretung von Landrat Dr. Alexander Saftig, Beigeordneter Walter Wendel in Vertretung für den Bürgermeister der VG Vordereifel, Herrn Gerd Heilmann und den Hausherrn Herrn Ortsbürgermeister Alfred Schomisch. Ferner begrüßte er vom Forstamt Koblenz dessen Leiter, Herrn Eberhard Glatz und vom Forstamt Ahrweiler den Büroleiter, Herrn Günther in Vertretung für Forstdirektor Pohlmeyer sowie Herrn Forstdirektor Dr. Schuh vom Waldbesitzerverband Rheinland-Pfalz. Über die Teilnahme von Herrn Forstdirektor a.D. Karl Giesen, dem früheren Geschäftsführer des Waldbesitzerverbandes Rheinland-Pfalz freute er sich besonders.

Nach der Totenehrung trug Manfred Fuhr den Geschäftsbericht für 2014 vor. Er erinnerte an das 40-jährige Bestehen des Waldbauvereines MYK dies stand während der Mitgliederversammlung im vergangenen Jahr im Mittelpunkt. Ferner rief er die gelungene Informationsfahrt zu den Strauchschnittheizungen in Kirchberg und Simmern im Rhein-Hunsrück Kreis in Erinnerung. Nach dem Kassenbericht durch Kassierer Christian Müller bescheinigte einer der Kassenprüfer eine ordnungsgemäße Kassenführung, woraufhin die Versammlung den Vorstand entlastete. Anschließend wurden die bisherigen Kassenprüfer wiedergewählt. Für den Vorstand trug Rudi Börsch die geplanten Änderungen der Satzung des Waldbauvereines vor.
Danach waren folgende 5 Änderungen vorgesehen:

  1. Im § 1 ist die veränderte Rechtslage (Bundeswaldgesetz) zu ändern.
  2. Der Verein soll den Namen: „Waldbauverein Mayen-Koblenz e.V.“ tragen, die bisherige Bezeichnung: „Forstbetriebsgemeinschaft Waldbauverein“ entfällt. Der Verein umfasst weiterhin das Gebiet des Landkreises Mayen-Koblenz einschließlich des Gebietes der Stadt Koblenz und soll den Sitz in Langenfeld haben.
  3. Da der Verein im Vereinsregister eingetragen ist, kann der entsprechende Passus in der neuen Satzung entfallen.
  4. Da der Waldbauverein selbst keine Förderungen vergeben kann, soll in der neuen Satzung die Beratung der Mitglieder zu den forstlichen Förderungen festgeschrieben werden.
  5. Der Vorstand soll neu auf die Dauer von fünf Jahren gewählt werden.


Zu allen vorgesehenen Änderungen wurden einzelne zustimmende Beschlüsse gefasst.
Nachdem keine Fragen oder Wortmeldungen vorlagen stimmte die Versammlung einstimmig der Neufassung der Satzung für den Waldbauverein Mayen-Koblenz e.V. zu.

Unter TOP 8 der Tagesordnung wurde Ortsbürgermeister Alfred Schomisch zum Wahlleiter für die in diesem Jahr anstehende Vorstandswahl gewählt.

Die Wahlen zum Vorstand des Waldbauvereines Mayen-Koblenz e.V. erbrachten folgendes Ergebnis:
Erster Vorsitzender wird Walter Kuhl aus 56729 Siebenbach
Zweiter Vorsitzender Rudi Börsch aus 56290 Macken
Geschäftsführer wird Christian Müller, Langenfeld und dessen Stellvertreter Ulrich Bechthold, Mayen-Alzheim; Kassiererin wurde Bärbel Müller, Langenfeld
Beisitzer im Vorstand sind: Jürgen Christian, Reudelsterz; Manfred Fuhr, Langenfeld; Gottfried Groß, Langscheid; Peter Göke, Mayen-Kürrenberg und Axel Schneider, Boos.

Dr. Wolfgang Schuh vom Waldbesitzerverband Rheinland-Pfalz ging in seinem anschließenden Referat zunächst auf die unterschiedlichen Waldeigentumsarten ein. Während in Deutschland ca. 48 % des Waldes Privatleuten gehört, beträgt dieser Anteil in Rhld-Pfalz ca. 27 %.
Aktuell betrage der Holzvorrat im Privatwald ca. 279 m³/ha bei Laubbäumen und ca. 415 m³/ha bei Nadelbäumen und verzeichnete in den letzten Jahren einen leichten Zuwachs.
Für die Zukunft bestehe die Herausforderung darin, die bestehenden Laubholzbestände im Privatwald durch Nadelholzpflanzungen aufzuwerten und die Vermarktung der im Privatwald vorhandenen hohen Holzvorräte an den Markt zu bringen.
Dann ging er auf eine neuere Erhebung zu den erklärten Zielen der Waldeigentümer ein. Danach erklärten ¾ der Waldbesitzer die forstwirtschaftliche Stammholz- und Brennholzproduktion und der dauerhafte Erhalt des vorhandenen Waldbesitzes als Ihr „wichtiges Ziel“ für den eigenen Wald. Daher kann man schon bezweifeln, ob die Schaffung von Naturparks und die damit verbundene Herausnahme aus der forstwirtschaftlichen Produktion mit Zielen der Waldbesitzer vereinbar ist?
Ein weiteres Thema war die forstliche Förderung durch das Land Rhld-Pfalz. Während diese im Jahre 1991 noch über 20 Mio. Euro betrug, so reduzierte diese sich in den letzten 10 Jahren auf Beträge von gesamt 200.000,- bis max. 500.000,- Euro.
Dann ging er auf den Entwurf des Landes zum neuen Landesnaturschutzgesetz ein. Hier hat das Land einerseits Regelungen zu treffen, die den Ländern im Bundesnaturschutzgesetz vorgegeben wurden. Andererseits beabsichtigt unser Land derzeit durch Ergänzungen eigene Gestaltungen vorzugeben, die jedoch gegenüber den Vorgaben des Bundes zu Erhöhungen der Standards führen. Nach allen betriebswirtschaftlichen Grundsätzen führen Standarderhöhungen automatisch zu höheren Betriebskosten. Sofern also der Entwurf des neuen Landesnaturschutzgesetzes mit den höheren Standards beschlossen würde, werden wohl auch in der Land- und Forstwirtschaft Mehrkosten oder Mindererträge für Private wie für Kommunen die Folge sein!

Über die aktuelle Holzmarktlage sprach anschließend Herr Günther vom Forstamt Ahrweiler über die aktuelle Holzmarktlage. Während die Nadelholzpreise in den letzten Jahren weiterhin steigen, ist bei den Laubhölzern nur ein geringer Preisanstieg zu verzeichnen.

Herr Eberhard Glatz stellte die Aktivitäten seines Forstamtes Koblenz zum Waldpädagogikprogramm anhand von vielen Praxis-Beispielen mit Kindergärten und Schulklassen aus der Region vor, die sich steigender Beliebtheit erfreuen, da den Jugendlichen hier die Themen Wald und Natur eindrucksvoll näher gebracht werden.

Die diesjährige Lehrfahrt des Vereines soll zur Landesgartenschau Rheinland-Pfalz nach Landau gehen, weitere Informationen werden in der Zeitschrift „Der Waldbesitzer“ veröffentlicht.

Nachdem in der Aussprache keine Fragen mehr gestellt wurden, bedankte der neu gewählte Vorsitzende Walter Kuhl nochmals bei allen Referenten, allen Waldbesitzern für die Teilnahme an der Versammlung sowie für Ihre nachhaltige Waldarbeit und für die Bewirtung beim Hausfrauenverein Langenfeld und schloss die Mitgliederversammlung 2015.

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