Über 60 Waldbauern trafen sich am Samstag, den 11. März in der Gemeindehalle in Langenfeld um sich zu informieren und Erfahrungen aus zu tauschen.
Der 1. Vorsitzende, Herr Walter Kuhl eröffnete um 14:00 Uhr die Versammlung, begrüßte alle Anwesenden, darunter zahlreiche Waldbauern, Revierbeamte, Bürgermeister, Politiker und den Hausfrauenverein, der die Bewirtung übernahm.

Nach der Totenehrung und der Ansprache des Ortsbürgermeisters von Langenfeld Herrn Christian Müller, der gleichzeitig der Geschäftsführer des Waldbauvereins ist, konnten zahlreiche Gäste die Gelegenheit nutzen, Grußworte an die Versammlung zu richten. Christian Müller ging auf die Bedeutung des Vereins für seine Mitglieder ein und stellte „das Eigentum der Waldbauern mit seinen Rechten“ welches geschützt werden sollte in den Vordergrund.
Landrat Dr. Alexander Saftig stellte den Verein als starken Partner und Sprachrohr für die Waldbesitzer dar. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Forstverwaltungen die sich vorbildlich z.B. beim Erhalt der Wacholderheiden eingesetzt haben und hob die Wichtigkeit des Waldes im ländlichen Raum hervor.
Dr. Adolf Weiland sprach vom Waldzustandsbericht. Seit 2000 hat sich der Zustand des Waldes verbessert.
Waldbewirtschaftung ist eine Generationenaufgabe. Wald schützen durch nützen. Stilllegungen von Waldgebieten allein ist kein Schutz für den Wald. Ebenso müsse es bei der Sozialfunktion des Waldes Grenzen geben. Viele Gruppen stellen Ansprüche an den Wald: Mountainbiker, Motocrossfahrer, Wanderer, …
Bürgermeister Alfred Schomisch stellte die große Bedeutung des Waldes in der Region hervor und hob die Wichtigkeit des Waldbauvereins als Vertreter der Interessen der privaten Waldbesitzer hervor. Er appellierte an die Waldbesitzer den Wald für die eigentlichen Zwecke zu nutzen und nicht für fremde Nutzungen wie die Windkraft im Wald.
Die Bundestagsabgeordnete Frau Mechthild Heil, konnte leider keine Grußworte mehr an das Auditorium richten, da Sie verspätet anreisen musste, weil Sie vorher bei den Landfrauen war.
Manfred Fuhr, Mitbegründer des Waldbauvereins und über 40 jähriger Geschäftsführer und jetziges Vorstandsmitglied, von den Anwesenden zu seinem vollendeten 85. Geburtstag geehrt.

Nach dem Vortragen des Geschäftsberichts durch Herrn Christian Müller, folgte der Kassenbericht durch Frau Bärbel Müller. Im Anschluss wurde dem Vorstand durch die Versammlung einstimmig die Entlastung erteilt und die neuen Kassenprüfer gewählt.

Weiter ging es mit einem Vortrag von Herrn Dr. Schuh vom Waldbesitzerverband zu „Aktuellem aus der Forstpolitik und der Forstbetriebe in Rheinland Pfalz“. Erwähnenswert ist der hohe Anteil an Beschäftigten von ca. 1,2 Millionen in der Holz- und Forstindustrie bei der Erhebung 2010 in Rheinland Pfalz. Nachhaltige Forstwirtschaft, die Forstwirtschaft in Naturschutzgebieten, das Forststrukturen- und Wettbewerbsrecht, waren weitere Themenschwerpunkte. Am Ende seines Vortrages verwies Herr Dr. Schuh noch auf die bundeseinheitliche Sozialwahl in 2017 hin.

Weiter ging es mit einem Vortrag über die „photooptische Holzvermessung“, dem „Eschentriebsterben“ und den Folgen von „Wildschäden“ durch den Forstreferendar des Forstamtes Koblenz Herr Valentin Ehret, gefolgt von den „Holzpreisentwicklungen“ durch Herrn Forstamtsleiter von Koblenz, Eberhard Glatz. Seit 2006 hat die Douglasie bei der Nadelholzpreisentwicklung die Fichte überholt. Die Durchschnittspreise aller Holzsorten liegen bei der Fichte bei 69 €, bei der Douglasie bei 80 € je fm. Herr Glatz wies nochmals auf die Douglasie als „Zukunftsbaumart im Rahmen der Klimaentwicklung“ hin. Beim Laubholz hat die Eiche im Vergleich zur Buche die Nase vorn. Hier liegen die Festmeterpreise im Durchschnitt aller Sorten bei 107 € zu 57 €.

Den Schluss der Vorträge machte Herr Hartmut König vom Forstamt Dierdorf mit seinem überaus interessanten Vortrag über die „Natura 2000 Gebiete im Kreis Mayen-Koblenz in der forstlichen Praxis“. Im Kreis gibt es zahlreiche Vogelschutz und FFH-Gebiete. Die Schutzvorschriften sind in sogenannten Managementplänen der SGD Nord hinterlegt. Lebensraumtypen wie z. B. Auewälder dürfen weder zerstört noch umgewandelt werden, ebenso die Buchenwälder. Der Anteil lebensraumtypischer Baumarten sollte so sein, dass ein günstiger Erhaltungszustand bleibt. Ebenso soll Alt- bzw. Totholz erhalten bleiben.


Die diesjährige Lehrfahrt führt am Freitag, den 15. September 2017 in die Pfalz nach Trippstadt zur Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft. Nach dem Empfang im Trippstadter Schloss durch Anstaltsleiter Hans-Peter Ehrhart und Vorstellung der Forschungsarbeiten werden die Waldbauern im historischen Gasthaus „Zum Schwan“ zu Mittag essen. Nach dem Essen geht es weiter zum Antonihof, dort sehen die Teilnehmer praktische Vorführungen, wie die Saatgutaufbereitung, Pfropfvorführungen und eventuell Baumsteiger. Abendessen ist im „Hotel Forsthaus“ in den Riedener Mühlen reserviert. Die Abfahrtstellen und Abfahrtszeiten werden gesondert mitgeteilt. Im Bus wird ein Unkostenbeitrag von 10 € je Person erhoben. Der Vorstand hofft auf eine rege Teilnahme und erbittet um Anmeldungen unter der eMail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder telefonisch bei der Geschäftsstelle 02655/4025.

Gegen 16:00 beendete der Vorsitzende die informative Veranstaltung und bedankte sich nochmals bei den Hausfrauen für die Bewirtung.

 

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